Unser-Micha-Jahr 2018
Vernetzungstreffen – Einfach Leben, Nachfolge in der Konsumgesellschaft:
Mitte April fand das diesjährige deutschlandweite Micha-Vernetzungstreffen der Lokalgruppen in Dresden statt. Mit über 120 Teilnehmenden waren wir für ein Wochenende zu Gast in der FeG Dresden. Gemeinsam haben wir uns auf die Suche begeben, wie wir Jesus in der Konsumgesellschaft nachfolgen können. Mit Gästen aus Politik und Zivilgesellschaft gab es eine lebhafte Podiumsdiskussion am Freitagabend. Der Samstag stand unter dem Zeichen des gegenseitigen Austausches. In einer bunten Vielfalt von Workshops konnten wir Neues erfahren und Ideen entwickeln für ein verändertes Handeln im täglichen Leben. Abgerundet wurde dies durch Zeiten von Anbetung und Besinnung und abschließend durch den gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag mit der FeG und theologischem Impuls von Thomas Weißenborn. Wir Dresdner Michas waren gleichzeitig glücklich und erschöpft, dass wir z.B. durch veganes Catering und Upcycling-Dekoration inspirierende Gastgeber sein konnten. Dankbar für offene Türen und die vielen helfenden Hände schauen wir gern auf dieses farbenprächtige Bild des Wochenendes zurück. Nun haben wir den Staffelstab weitergegeben an die Lokalgruppe in Oldenburg, wo 2019 vom 17.- 19. Mai das nächste Vernetzungstreffen stattfinden wird.
Die Frage, „What Would Jesus do?“ müssen wir uns also auch beim Einkaufen und Konsumieren stellen.
Think global, Act local – Bewegt unterwegs in Dresden:
Saubere Kleidung – Würde volles Arbeiten für alle Menschen!
Auf die Straße und zu unseren Mitmenschen brachten uns im vergangenen Jahr mehrere Ereignisse. Zum Beispiel im April der Aufruf im Namen der CleanClothesCampaign an Textilunternehmen das Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz umgehend zu unterzeichnen. Wir sehen da noch viel Handlungsbedarf, weil auch fünf Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza die Arbeitsbedingungen in unseren Kleiderwertschöpfungsketten menschenunwürdig sind.
Walk for freedom – ein starkes Zeichen gegen Sklaverei!
Mit einem Schweigemarsch durch die Prager Straße zur Frauenkirche, haben wir gemeinsam mit vielen anderen im Oktober auf Menschenhandel und Ausbeutung von Menschen aufmerksam gemacht. Deutlich sollte vor allem werden, dass Sklaverei kein Problem der Vergangenheit ist, sondern heute noch existiert: weltweilt sind Millionen Menschen heute Sklaven, auch für die Herstellung unserer Konsumgüter. Außerdem ist Menschenhandel nichts, was irgendwo weit weg von uns geschieht, sondern auch hier in Dresden stattfindet.
Pilgern für die Klimagerechtigkeit – Geht doch!
Im September waren wir unterwegs auf dem ökumenischen Klimapilgerweg – eine Gelegenheit um mit Menschen über das Klima ins Gespräch zu kommen. Auch Dresden hat noch viel zu tun in Sachen Klimaschutz, wie beim Empfang im Rathaus mit Umweltbürger-meisterin Eva-Jähnigen deutlich wurde. Aber auch jeder Einzelne ist gefragt und kann etwas tun! Denn die Zeit drängt und wir haben die Möglichkeit und Ressourcen dazu. Klimawandel ist eine Frage der globalen Gerechtigkeit.
Dresdner Stadt Kaffee – gerecht schmeckt besser
Die Idee zum fairen Stadtkaffee stammt von der Gruppe „Dresden Fair Wandeln“, in der sich unter anderem der Handelsverband Sachsen, das Entwicklungspolitische Netzwerk Sachs en und wir Michas engagieren. Dieser Kaffee aus fairer und ökologischer Herstellung, gewachsen in Nicaragua und geröstet in Dresden, wurde nun Mitte Dezember präsentiert. Solidarität und Verantwortung sollten Grundwerte unseres Handelns und Konsumierens sein. Mit dem Stadtkaffee wird ein öffentlich sichtbarer Beitrag geleistet, der hoffentlich auf breite Zustimmung und Unterstützung stoßen wird. Schon probiert?
WeiterBildung, die begeistert und befähigt – wir sind gemeinsam unterwegs:
Immer wieder sind wir überwältigt und begeistert davon, dass Gott uns so ein Leben in Fülle schenkt. Ständig konsumieren wir irgendetwas. Damit beeinflussen und verändern wir unsere Umwelt und unser Umfeld. Wir sind Schnäppchenjäger und Rabattsammler. „Höher, schneller, weiter“ – Wo bleibt da Gottes Genug, sein Geschenk an uns von innerer Ruhe und sein tiefer Frieden?
Im vergangenen Jahr haben wir in verschiedenen Vorträgen und Workshops uns noch tiefgängiger der Frage nach dem „Einfachen Leben“ genähert. Unterwegs waren wir in den unterschiedlichsten Gruppen zum Beispiel in Schulklassen, bei Jugendtreffen oder der Gemeinde-UNI. Antworten suchten Jugendliche zur diesjährigen Peace Akademie der Frauenkirche auf die Frage „Was ist dir die Welt wert?“. „True Faith – Faire trade?“ und „Mission- Kulturzerstörer oder Entwicklungshilfe?“ erörterten wir zusammen mit Studenten.
Fazit: Einfach Leben scheint eher oft ganz schön kompliziert, doch alles ist möglich (Mk.9,23) und jeder Einzelne von uns soll den Unterschied machen (Römer 12,2).
Just People Kurs – Gottes Gerechtigkeit gelebt:
Von Mai bis Juni setzten wir uns in sechs offenen Just People Kurseinheiten zum Thema Gerechtigkeit in der Welt und mit der Bibel auseinander. Gemeinsam mit allen Teilnehmern suchten wir Antwortmöglichkeiten auf die Ursprungsfrage nach Armut und Reichtum, sehen Gottes Großzügigkeit uns gegenüber und den geizigen IST-Zustand unserer Welt. In Gottes Wort lesen wir den Auftrag diesen zu fair-ändern und die Zusage uns verändern lassen zu können: persönlich, in OrtsGemeinden, in der WeltGesellschaft. Mit wertvollem Wissensinput und weiterführende Diskussionen erlebten wir diese Abende als sehr inspirierend und horizont-erweiternd. Im kommenden Jahr wird es eine Neuauflage und Aktualisierung des Kurses geben, eine wirklich gute Möglichkeit um ins Gespräch zu kommen. Wir werden wieder einladen…
Micah Global – Tage, die verändern!
450 Menschen aus 68 Ländern kamen auf den Philippinen in der Nähe der Hauptstadt Manila zusammen, um die Arbeit als globales Netzwerk zu vertiefen, sich auszutauschen, zuzuhören und weltweite Nächstenliebe auch weltweit lebendig werden zu lassen. Die globale Konsultation im September 2018 unserer „Mutter Organisation“ Micha Global hinterließ eindrucksvolle Spuren bei uns (Georg (Lokalgruppe Dresden) und Stefanie (Koordinatorin Micha Deutschland)). Die Impulse zu Themen globaler Entwicklung und christlichem Auftrag heute, bekamen eine ganz andere Dimension, als sich ein Super-Taifun unserer Region auf den Philippinen näherte. Als BesucherInnen aus Deutschland konnten wir das Land wieder verlassen, aber für Millionen von Menschen bedeutete er Zerstörung von Wohnungen oder ganzen Existenzen. Die Worte und Begegnungen mit Teilnehmenden aus dem globalen Süden gingen in diesen Erfahrungen umso tiefer.
Im Gespräch mit PolitikerInnen
„Entscheiden können doch nur die da oben“. Diesen Satz haben wir schon oft gehört. Veränderung geschieht über die Entscheidungen eines jedes Einzelnen, auch jedes einzelnen Politikers. Für uns war das die Motivation neue Schritte zu wagen und mit verschiedenen PolitikerInnen ins Gespräch zu kommen, sie ganz persönlich kennen zu lernen und Beziehungen zu knüpfen. Im Oktober gab es zum ersten Mal unser „Political Running Dinner“ im Rahmen des Umundu Festivals. Unserer Einladung sind sechs Dresdner Stadträte aus vier Parteien gefolgt mit denen wir an unseren Küchentischen sitzen und über Zukunfts-Utopien für unsere Stadt diskutieren konnten. In den letzten Monaten haben wir uns mit den Dresdner Bundestags-Abgeordneten Stephan Kühn (Bündnis 90/Die Grünen), Katja Kipping (Die Linke) und Arnold Vaatz (CDU) getroffen und mit ihnen unter anderem über die Bedeutung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG’s) für ihre politischen Entscheidungen gesprochen. Wir sind sehr dankbar für die vielen offenen Türen und Gespräche und sind sehr ermutigt auch weiterhin mit unserer Stimme für die einzustehen, die oft nicht gehört werden.
Im Gottesdienst mit Gemeinden
Auch in und mit verschiedenen Gemeinden unserer Stadt waren wir im Herbst Micha-mäßig unterwegs. Zusammen mit motivierten Menschen aus der Baptisten Gemeinde in Cotta, der Mennoniten – und der Vineyard Gemeinde konnten wir in Musik, Theater, Spiel und Predigten Gottes Herzschlag hören und sehen. Entstanden sind inspirierende Micha-Gottesdienste in denen wir gemeinsam Gottes Reich erlebten. Das verändert uns dazu nicht Herren der Welt, sondern Diener des Herrn zu werden, Menschen, die dem Auftrag zu „bebauen und bewahren“ nachgehen und dementsprechend leben, nachhaltiges Gemeindeleben eben.
Micha in eurer Gemeinde
Die Micha-Themen lassen euer Herz auch höher und kräftiger schlagen? Ihr wollt diese gern in und mit eurer Gemeinde ins Gespräch bringen? Wir unterstützen euch dabei gern!
Für Themenabende, Workshops in Jugendgruppen, Film- und Diskussionsabende, Lobpreiszeiten mit den „Die Stimme erheben“ Liedern oder thematisch ausgestaltete Gottesdienste könnt ihr uns gern anfragen.
Wir danken allen Unterstützern für eure Ideen, Anfragen und Gebete!
Eure Dresdner Michas